DREHTAG 12
31. Oktober 2006 (Russland)
Kasan – Perm 700 km | 2. Etappe
Gesamtkilometer: 7.150 km
All Hallows Eve. Kurz Halloween macht seinem Namen alle Ehre.
Doch mehr dazu später.
Nach endlich mal wieder ein bisschen mehr Schlaf ging es heute erst um 8 Uhr weiter. Gestern Abend haben wir dann doch nicht mehr soviel gedreht. Dave unser Autor wollte nur drei vier Einstellungen und hat uns dann eingeladen mit ihm zu Essen. Das heißt wir hatten nicht das normale Staff Essen im Hotel sondern das Essen der Teilnehmer im Nobel Restaurant DTK (Die Decke war komplett aus Bleiglas und von Hinten beleuchtet). Der Abend war dann auch sehr lustig mit Dave und einem russischen Doktor von dem wir alle nicht so überzeugt sind ob er wirklich Arzt ist und wie um Himmelswillen er sich in diese Runde eingeschlichen hat ????
Am nächsten Morgen gab es vor der Abfahrt noch von Herrn Reifenrath persönlich einen Kurs wie man an der E-Klasse einen Reifen wechselt (schlimme Straßen lagen vor uns) und wie man die Schneeketten aufzieht. (Das lässt ja auf die Strecke schließen :-()
Die Abfahrt haben wir dann unterhalb des Kreml gedreht und sind dann dem Pulk hinterher. Ca. 700 km liegen vor uns. Die Strecke zieht sich hin. Immer wieder halten wir an um Landschaftsimpressionen zu drehen oder das Auto durchs Bild fahren zu lassen. Irgendwann zieht mich eine der vielen Polizeistreifen raus. Ich bin zu schnell gefahren! Obwohl ich in einem Konvoi von mindestens 10 Autos (Russen) fahre und alle ca. 120 km/h statt 90 km/h fahren zieht der sehr jung aussehende Polizist nur mich raus! Er gibt mir zu verstehen, dass ich mich mit meinen Papieren zu dem Polizeiauto begeben soll das abseitz steht und mich rein setzen soll. Drinnen sitzt wieder ein junger Polizist der geschätzt gerade mal 22 ist. Schaut sich meinen Führerschein an und klemmt in in seine Sonnenblende und schaut mich nur grinsend an. Was nun? Er spricht kein Englisch oder Deutsch, ich kein Russisch! Nach einem kurzen Gespräch mit seinem Kollegen holt er einen Zettel raus und schreibt „20 EUR“ drauf. Mir bleibt nichts anderes Übrig als die Kohle raus zu rücken. Persönlich will er das Geld aber nicht entgegen nehmen. Ich soll es in die Mittelkonsole legen! Dann bekomme ich meinen Führerschein wieder und darf weiter fahren. Noch eine Erfahrung auf die man verzichten könnte!
Langsam fängt es zu schneien. Immer mehr und immer heftiger. Die Nacht bricht herein, der Schneesturm legt los und die Kolonne von mindestens 15 Fahrzeugen die sich durch den Schnee pflügt macht Halloween alle Ehre. Richtig unheimlich. 200 km vor unserem Ziel kann Dave nicht mehr fahren. Jet Lag und zu große Unsicherheit bei dem Schnee. Dave setzt sich dann in die G-Klasse zu Alecs. Er fährt ab jetzt die G-Klasse und ich habe das Vergnügen die letzten 200 km in der E-Klasse zu verbringen. Ein sehr angenehmes Auto.
Erst mal habe ich die Distronic eingeschaltet und die Höchstgeschwindigkeit eingegeben. Bei dem Schneegestöber reichen 80 km/h. Ich habe mich hinter die G-Klasse geklemmt und das Auto laufen lassen. Das System misst die Entfernung zum Vorfahrer und passt die Geschwindigkeit so an, dass man immer den obligatorischen Mindestabstand, geschwindigkeitsabhängig, einhält. Man braucht wirklich nur noch lenken. Automatisch bleibe ich im richtigen Abstand zu Alecs und Dave. Den Sitz in Cruisen/Liegeposition einstellen und gemütlich der DolbySurround Anlage lauschen. So gemütlich und bequem bin ich noch nie 200 km durch dichtestes Schneetreiben gekommen. Dank ESP und ABS kein einziges Rutschen. Himmlisch. So was muss ich auch haben. :-))))
Als wir um 21 Uhr bei unseren Jungs von der Tankstelle ankommen sind wir fast aber nicht ganz die letzten. Ein paar Nachzüglern war der Schnee wie unserem Dave aus Colorado/USA auch nicht geheuer. Im Hotel angekommen werden uns gleich mal 2 Stunden genommen. Anstatt 21 Uhr ist es auf einmal 23 Uhr. Das mit den Zeitzonen in östliche Richtung ist echt Mist. Der Tag fängt morgen trotzdem um 7 Uhr an! Mit Equipment ausladen, Abendessen, Akkus laden, Bänder beschriften und so weiter ist es jetzt auch schon wieder 1 Uhr und mir bleiben mal wieder nur sechs Stunden Schlaf. Manchen reicht das ja 😉
Aber wer mich kennt, weiß, länger schlafen mag ich wohl 😉
Deshalb ist jetzt wieder Schluss. Ich gehe jetzt schlafen. Gut’s Nächtle.

Kurze Fahrpause für die Meisten
an dieser RaststelleAlecs dreht die ganze Situation Der Schnee bleibt jetzt liegen Diese Tankstelle wird für eine kurze Pause
vom Schneetreiben genutztDave fährt bei Alecs mit. Ich übernehme
die E-Klasse zum ersten MalMit der Distronic läuft das Prima. Jeden abend bauen die Jungs von der Tankstelle die Zapfsäule auf
und alle 70 Fahrzeuge werden aufgetankt