DREGTAG 26
16. November 2006 (China)
Hohhot – Badaling 510 km | 5. Etappe
Gesamtkilometer: 15.300 km
Heute Morgen habe ich mal wieder aufs Frühstück verzichtet. Lieber eine halbe Stunde länger schlafen. Dafür gab es aber endlich mal wieder ein vernünftiges Lunch-Box-Buffet. Ich bin trotzdem etwas früh dran und habe alles Private und Arbeitstechnische vorbereitet und bin um halb acht schon fertig. Eine halbe Stunde vor Abfahrt. Kurz darauf taucht Thomas auf. Er will heute mal mit unserer Evil-Cam ein paar Interviews mit den Staff-Leuten machen. Das sind alle die nicht zu den Gästen von Mercedes gehören. Also die Filmteams, die Fotografen, die Techniker und die Organisatoren. Ich schnape mir unsere PD 150, eine DVCAM-Kamera und wir ziehen los und machen ein paar witzige Interviews mit einigen Kollegen aus den einzelnen Departements. Um neun sind wir fertig und Alecs kommt auch zum Auto und wir können los.
Hier muss ich kurz einen Begriff klären: Evil-Cam. Ed, der Kollege von Thomas der uns von Berlin bis Moskau begleitete, hat mit seiner miniDV-Kamera selber noch ein bisschen gedreht. Diese Kurzen Filmchen sind im Internet zu sehen. Auf dem Youtube-Channel des E320guy sind die Filme zu sehen. Irgendwann sind wir zu dem Spitznamen Evil Ed gekommen. Nicht böse gemeint aber er kam halt einfach. Nun ist Ed aber seit Moskau nicht mehr dabei und Dave, der diese miniDV-Geschichten kurzzeitig übernommen hatte auch nicht mehr. Nun haben wir mit unserer miniDV/DVCAM-Kamera zum Teil für die sogenannten Youtube-Filme noch nebenher gedreht. Nun ist die Handkamera von Ed aber zum Teil so wackelig und abgefahren gewesen, dass wir mit Absicht extreme Kameraeinstellungen mit dieser kleinen Kamera machen. Und diesen Stil haben wir passender Weise „evil“ genannt. Seit dem ist das unsere Evil-Cam. Sobald also noch für die Youtube-Geschichten was gemacht werden soll, manchmal drehe ich dann sogar parallel zu Alecs wenn er die Große „Mühle“ bedient, nennen wir dies Evil-Cam-drehen 🙂
Aber weiter im Programm. Die erste Hälfte des Tages verläuft recht unspektakulär. Ziemlich langweilige Autobahnfahrten. Nichts besonders am Straßenrand was wir drehen könnten. Das einzige was Spaß macht und vorm einschlafen schützt ist das „wilde“ Autofahren auf der chinesischen Autobahn. Die Chinesen haben trotz Hinweisschilder der eigenen Regierung über den Autobahnen nicht begriffen, dass man rechts fährt, links überholt und der Standstreifen zur Not da ist. Die LKWs bleiben mit 40 km/h auf der linken Spur. Ziehen zum Teil sogar noch vor einem raus ohne dass sie jemanden überholen müssten. PKWs genauso. Die meisten Chinesen fahren wie die Henker. So haben wir uns denen angepasst. Jetzt macht es Spaß. Mit Vollgas auf der zum Teil wenig befahrenen Autobahn. Wenn beide Spuren von zwei LKWs blockiert sind die sich gegenseitig mit 30 km/h überholen, einfach die Standspur nehmen. Geschwindigkeitsbegrenzungen interessiert nicht mal die Polizei. Die sind so verdutzt uns zu sehen, dass sie total vergessen, dass sie Cops sind. So erreicht man gute Durchschnittsgeschwindigkeiten von 99 km/h. Mit der G-Klasse die einen CW-Wert eines IKEA-Schrankes hat. Einfach gar nicht mehr vom Gas. Links überholen, rechts überholen, auf dem Standstreifen überholen. Keinen interessiert es!
Das interessanteste ist heute aber unser Etappenziel. 80 km vor Peking: Badaling. Die Hochburg der Touristen für die Chinesische Mauer. Man fährt mit dem Auto erst an unzähligen Souvenir-Läden vorbei. Dann fährt man mit dem Auto durch ein Tor der Chinesischen Mauer, ist dann in einem kleinen Durchgangshof und fährt wieder durch ein Tor aus der Mauer wieder raus. Selbstverständlich halten wir an und drehen wie Thomas mit der E-Klasse durchfährt. Danach machen wir ein paar Bilder von der Mauer. Wir fahren weiter zum Hotel. Das Commune – By The Grat Wall – Kempinski – Beijing. Direkt in den Hügeln hinter der Mauer liegt ein Dorf von Bungalows. Jedes einzeln von einem anderen Architekten entworfen. Dort wohnt man dann zu viert bzw. in vier Zimmern mit Doppelbetten. Alecs, Götz, Felix und ich haben das Glück auch in einem der Bungalows zu wohnen. Jeweils zwei Mann in einem Bungalow. Die werden aber erst um halb neun Abends frei, weil dort die Cocktail-Empfänge für die Teilnehmer sind. Das ist der Grund warum wir hier übernachten können. Der Rest der Mannschaft ist in einem anderen Hotel untergebracht, dass 10 km weiter weg ist und sogar noch näher an der Mauer liegt. Aber hier in einem der Bungalows zu wohnen ist was besonderes. So ein Bungalow soll 1.000,- € die Nacht kosten! Aber das wir hier alle schlafen hat auch einen praktischen Grund. Götz und Felix müssen ja mit ihrem Schnitt-Sprinter nachts schneiden und Alecs und ich drehen Abends noch den Empfang, an dem auch Herr Dr. Zetsche persönlich anwesend sein wird. Morgen früh drehen wir auch gleich wieder die Abfahrt der Teilnehmer Richtung Beijing. So sind wir gleich vor Ort.
Morgen ist nun der große Tag. Die Einfahrt nach Peking. Ich bin gespannt wie alles wird. Ich berichte dann Morgen.

Die Chinesische Mauer Die Chinesische Mauer
mit der Reklame für Olympia 2008Die Chinesische Mauer Die Souvenir-Shops vor dem Eintritt Das Erste Tor Der Innenhof in der Mauer SchnittSprinter und E-Klasse
treffen sich in dem Hof in der MauerDie Front von unserem Bungalow Die andere Seite von unserem Bungalow Der Eingang Das Treppenhaus Die Fernsehecke im zweiten Stock Das Wohnzimmer im Untergeschoss Esszimmer und Küche im Untergeschoss