Ein Dreh-Reisetagebuch

Autor: LD5277 (Seite 1 von 4)

Personen

Laurent Desmetz
Das bin selbstverständlich ich. Teil des  Kamerateams für die tägliche Berichterstattung.
Auf der Reise bin ich hauptsächlich Fahrer der G-Klasse Nr. 66. Doch wenn wir drehen bin ich Kameraassistent und Tonmann.
Alecs Heiduschka
Kameramann des Kamerateams für die tägliche Berichterstattung. Mein direkter Chef auf der Reise.
Ab und zu fährt auch er die G-Klasse Nr. 66 😉
 
 
Thomas Halaczinski
Unser Redakteur der mit uns unterwegs ist.
Er fährt die E-Klasse mit der N. 33 mit Bluetec.
Dave Nicoletti
Ebenfalls Redakteur und Vertretung für Thomas für die Strecke zwischen Moskau und Almaty. Er übernimmt dann auch die E-Klasse Nr. 33
Berit Bremer (links)
Projekt-Managerin Paris-Beijing 2006

René Metge (mitte), zweifacher Paris-Dakar-Gewinner aus Frankreich, hat die Route Paris-Beijing geplant und schaut, dass alle auch den Weg finden

Antonia de Roissard (rechts), Co-Pilotin von René Metge bei Paris-Dakar. Ist dafür da Probleme zu lösen die Unterwegs auftauchen können. Ein sogenannter Troubleshooter 🙂

Fahrzeuge

Unsere G-Klasse Nr. 66.
Produktionsfahrzeug in dem sich unser gesamtes Equipment und Privatgepäck im Kofferraum und auf dem Dach befinden.
Mit dem ganzen Gewicht und Gepäck auf dem Dach ca. 15l/100km Verbrauch und Maximalgeschwindigkeiten von 140km/h. Bei Gegenwind wesentlich weniger 🙁
Im Kofferraum befindet sich auch ein Zusatztank der meistens nach der Hälfte der Tagesetappen zugeschaltet werden muss.
Unser mobiles Zuhause für die nächsten sechs Wochen.


Die G-Klasse Nr. 66 der Kollegen Raphael und David.
Das ist das Kamerateam mit dem festverbauten Kamerakran auf dem Dach.


Die E-Klasse Nr. 33
Das Auto unserer Redakteure und Protagonistenfahrzeug für Filmaufnahmen. Es ist ein Blutec-Auto und hat eine internationale Beflaggung.

Die Route

Insgesamt gibt es fünf Etappen die mit ca. 14.500 Kilometern in 30 Tagen durch neun Länder und zwei Kontinenten führen.
Gestartet wird mit einer Zeremonie in Paris unter dem Eiffelturm.

Die erste Etappe führt von Paris über Stuttgart, Berlin, Warschau, Vilnius in Litauen, Riga in Lettland und Tallinn in Estland nach Sankt Petersburg in Russland

1. Etappe

Die zweite Etappe bleibt in Russland und führt von Sankt Petersburg über Moskau, Nischni Nowgorod, Kasan und Perm nach Jekaterinburg in die Nähe der Russisch-Kasachischen Grenze.

2. Etappe

Am ersten Tag der dritten Etappe wird die Russisch-Kasachische Grenze überquert. Man bleibt für den Rest der Etappe in Kasachstan und durchquert das ganze Land von Nord nach Süd-Ost von Jekaterinburg in Russland über Qostanai, Astana (seit Neuestem Nur-Sultan) und Balchasch bis zur ehemaligen Hauptstadt Almaty in der Nähe der kirgisischen Grenze.

3. Etappe

Die vorletzte Etappe führt dann ins das riesige China. In dieser wird dreiviertel des Landes von West nach Ost durchquert. Von Almaty in Kasachstan über Yinning, Ürümqi, Hami und Jiayuguan bis nach Lanzhou.

4. Etappe

Die fünfte und letzte Etappe führt von Lanzhou über Wuhai, Hohhot, und Badaling entlang der Chinesischen Mauer bis ins Zentrum von Peking zum Yongding-Tor.

5. Etappe

Begriffe

ROADBOOK

Das Roadbook ist ein Buch das jede wichtige Abzweigung auf unserer Fahrt in Piktogrammen anzeigt. Vom Startpunkt jeder Tagestour bis zum Ziel. Nur mit diesem Buch ist es möglich die Route so zu fahren wie es von der „Rennleitung“ gedacht ist. Morgens stellt man den Tageskilometer auf Null und kann dann anhand des Roadbooks, in dem angezeigt wird, dass nach so und so viel Kilometer es an der und der Kreuzung in diese und jene Richtung geht. Darin stehen auch Informationen zu den Zwischenstationen, Zielorten und zu den Veranstaltungen. Da man sich ab und zu aber auch verfährt und somit die Kilometer/Meterangaben dann nicht mehr übereinstimmen gibt es das so genannte Garmin.

Deckblatt des Roadbooks für die 5. Etappe Lanzhou-Beijing
Wegpunkte des Roadbooks der 5. Etappe von Lanzhou nach Beijing

DAS GARMIN

Die GPS gesteuerte digitale Navigationshilfe funktioniert nur zum Teil wie ein Navigationssystem. In mühevoller Kleinstarbeit müssen alle im Roadbook eingetragenen Weggabelungen als GPS-Koordinaten eingegeben werden. Dies geschah natürlich von Programmieren und den Teams die vorher die Route abgefahren sind. So entstehen Punkt zu Punkt Routen in diesem System. An jedem so genannten Wegpunkt oder auch Waypoint (wir arbeiten hier ja schließlich international ;-)) piept das Garmin 200 m vorher. Das ist das Warn-Signal um in das Roadbook zu schauen. Jede Gabelung im Roadbook ist einem eindeutigen Waypoint im Garminsysten zugeordnet. Man kann also im Garmin schauen welcher Punkt gerade angemeldet wurde und sieht im Roadbook nach diesem Punkt und weiß dann in welche Richtung man weiterfahren muss.

Garmin GPS-Navigationssystem

Warum kein Navi im normalen Sinn?

Ganz einfach. In Mitteleuropa wäre das noch machbar, aber in Russland, Kasachstan und China gibt es nicht genügend oder gar kein elektronisch erfasstes Kartenmaterial. Mit dem Garmin braucht man nur die Punkte kennen die man anfährt. Alles andere ist nicht wichtig. So „angelt“ man sich Schatzsuche-mäßig von Punkt zu Punkt von Paris nach Peking 🙂

 

 

BLUETEC

Dieses System wurde 2006 bei der Diesel E-Klasse in den USA eingeführt. Es wird dem Abgas ein Zusatz beigemischt der die Ausstöße neutralisiert, und somit ein fast abgasfreies Auto darstellt. Dieser Zusatz muss aber ca. alle 50.000 KM weder aufgefüllt werden.

1. Tag

DIE ANREISE

19. Oktober 2006 (Deutschland, Frankreich)
Stuttgart – Paris   700 km
Gesamtkilometer: 700 km

Heute sind wir endlich losgefahren. Die große Reise beginnt.
Mehr als 13.000 Kilometer von Paris nach Peking.
Aber zuerst mussten wir ja nach Paris.
Back Home.
Um 10 Uhr sind wir losgefahren und um 16:30 Uhr in Paris mitten in den Berufsverkehr angekommen!
Dann hieß es Hotel suchen….
Als wir am Place de la Concorde ein paar Kollegen getroffen haben konnten wir die gleich fragen.
Stellte sich raus unser Hotel „Jolly Hotel Lotti“ ist gleich neben dem Hotel in dem Papa angefangen hat!!
Bis jetzt ist alles „smooth“ wie man so schön sagt.
Unsere Autos sind auch super.

Das war’s erst mal mit dem Allerersten Eintrag in meinem Reise-Blog Paris-Peking.

Ich hoffe es folgen weitere Einträge.

2. Tag

DREHTAG 01

20. Oktober 2006 (Frankreich)
Paris   100 km
Gesamtkilometer: 850 km

Unser erster Drehtag ist vorüber…

Wir haben mit unserer G-Klasse eine der Fahrerinnen porträtiert, die an der Paris-Peking Reise teilnimmt. Immer quer durch Paris, der E-Klasse, die uns zur Verfügung stand, hinterher und unsere Protagonistin am Steuer. Aus dem Kofferraum gedreht und vom Dach während der Fahrt. Am Eiffelturm vorbei, am Trocadero vorbei. Den Arc de Triumph haben wird bestimmt zwei dutzend Mal umrundet um die E-Klasse im Vordergrund zu filmen. Zum Schluss haben wir dann auch noch unsere G-Klasse am Rand des Kreisverkehrs geparkt, das Stativ auf unser Dach geschnallt und dann gedreht wie die E-Klasse mit Iris, unserer Protagonistin, im Kreisverkehr um den Arc de Triumph ihre Runden zieht. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal mitten in Paris am Triumphbogen auf dem Dach einer G-Klasse stehe, den ganzen Platz überblicken kann und dann ein Stativ und einen Kameramann am Dach mit Spanngurten festzurre! Und die Polizisten, die mit einem ganzen Mannschaftswagen eine Ausfahrt weiter stehen, interessiert das überhaupt nicht. Dieser Job ist einfach nur CRAZY!!!!! Ich liebe ihn 🙂

Dann noch vom Dach aus die Champs Elysée runter gedreht…

Abends war dann die feierliche Übergabe der Schlüssel an alle Fahrer die die Etappe Paris-Sankt Petersburg fahren. Ein paar fahren mit bis nach Peking, aber die meisten nur bis Sankt Petersburg. Dann kommen wieder neue Fahrer, aber dazu in ein paar Tagen mehr. Überreicht wurden die Schlüssel von Dr. Zetsche, dem CEO von DaimlerChrylserAG im Club d’Automobile de France direkt am Place de la Concorde. Ein sehr ehrwürdiger Club wie man sich die Gentlemen’s Club in England vorstellt. Der CAF (Club d’Automobile de France) ist der älteste Automobilclub der Welt. Deswegen wurde die Schlüsselübergabe dort veranstaltet. Der älteste Club und der älteste Automobilhersteller 😉

Ein paar Prominente waren auch da. Kurt und Paola Felix fahren auch einen Wagen. Wisst ihr noch? Die beiden von Verstehen Sie Spaß! Susan Stoddard, die DTM-Fahrerin mit der ich im Sommer gedreht hatte, die mit dem Maybach gefahren war. Und Gerüchten zufolge soll ein bekannter deutscher Sänger irgendwann einen Wagen fahren. Ich kann nur soviel sagen, als dass er sehr religiöse Texte singt…

Mehr dazu später. Wir wollen ja nicht alles auf einmal verraten 😉

Ansonsten ist das Hotel in dem Wir wohnen sehr schön und luxuriös. Das Zimmer in dem ich wohne kostet normalerweise 500 € die Nacht!!! Ausblick direkt auf den Place Vendôme aus dem vierten Stock, unweit vom Place de la Concorde.

Morgens geht es dann richtig los. Um 9 Uhr ist die Offizielle Abfahrt vom Champs de Mars hinter dem Eiffelturm. Auf der ganzen Strecke sind Kameras aufgebaut die die 36 E-Klassen bis zum Place de la Concorde, vorbei am Triumphbogen und die Champs Elysée, filmen. Dann fahren alle über Nancy nach Stuttgart zum Mercedes-Museum…

3. Tag

DREHTAG 02

21. Oktober 2006 (Frankreich, Deutschland)
Paris – Stuttgart 800 km | 1. Etappe
Gesamtkilometer: 1.650 km


Heute ging’s richtig los. Der Start. Alle Teilnehmer haben ihre Schlüssel und wurden in ihre E-Klassen eingewiesen. Um 9 Uhr sollte es losgehen. Die Crew die sich um den Werbefilm kümmert war an acht Positionen in ganz Paris verteilt. Eine Liveübertragung mit einer Kamera am Champ de Mars hinter dem Eiffelturm, das Team 1 unserer Reise für schöne Footage-Bilder, das Team 3 mit ihrer G-Klasse mit dem Kran auf dem Dach am Triumphbogen, Ein großer Kran in der Mitte der Champs Elysée, ein Kamera-Fahrzeug, das die E-Klassen begleiten soll und ein 40m Steiger am Place de la Concorde  mit einer so genannten Wescam. Diese Kamera ermöglicht es aus allen Lagen erschütterungsfreie Bilder zu machen.

Wir waren eingeplant als Interview- und Footage-Team am Start-Punkt. Wir haben viele Fahrer interviewt die aus den verschiedensten Ländern kommen. Unter anderem auch Kurt und Paola Felix. Bei manchen waren sogar die Verwandten aus England und Kanada angereist um sich zu verabschieden. Mit dem Startschuss bzw. Fahnenwink von Dr. Zetsche hat die Show begonnen. Alle Fahrzeuge machten sich eins nach dem anderen auf den Weg. Bei unserem Redakteur waren noch zwei Kollegen aus China im Auto, mit denen wir nochmal Footage in Paris gedreht haben. So kamen wir zwei Stunden später als die anderen aus Paris raus. Der nächste Treffpunkt war Nancy. Die Organisation sah vor in Reims auf die Nationalstraße zu fahren und die Landschaft zu genießen und dann in Nancy Mittag zu essen. Leider hatten wir noch keine so genannten Roadbooks und in das GPS-gesteuerte Wegesystem wurden wir auch nicht eingewiesen. So fuhr unser Redakteur mit seinen beiden chinesischen Begleitern in seiner E-Klasse und wir mit unserer, bis aufs Dach voll gestopften G-Klasse, über die Autobahn nach Nancy. Da dies doch ein kleiner Umweg ist und wir ja zu spät wegkamen, sind wir in Nancy erst um 16 Uhr angekommen, als die letzten wieder wegfuhren. Schnell noch ein paar Bilder mit den übrig gebliebenen wegfahrenden Autos gemacht und ab zum „Mittagessen“. Danach sind wir weiter Richtung Stuttgart gefahren. Auf der Autobahn haben wir auf der Fahrt Fahraufnahmen aus dem Kofferraum gemacht.

Nach vielen Kilometern sind wir dann um 21:00 Uhr in Stuttgart angekommen. Alecs noch nach Hause gefahren, dann zur Teambesprechung in unser Hotel ins Meridien. Ins Bett bin ich dann so gegen Mitternacht gekommen.

Das war unser erster richtiger Reisetag. VIEL Fahren, drehen, wenig schlafen. Aber es macht Spaß.

Route Paris – Stuttgart

4. Tag

DREHTAG 03

22. Oktober 2006 (Deutschland)
Stuttgart – Berlin 700 km | 1. Etappe
Gesamtkilometer: 2.350 km

Nach der kurzen Nacht wieder um 6 aufstehen. Schnell unter die Luxusdusche des Meridien. Alles wider zusammenpacken und runter zum Frühstück. Dort habe ich von Jens, dem Kameramann des Team 3 meinen und Alecs’ Reisepass bekommen. Krasse Visa für Russland, Kasachstan und China.

Ich komme an der Rezeption vorbei und bestelle mir einen Pagen für das ganze Gepäck. Im Zimmer warte ich dann 10 Minuten ohne dass jemand kommt. Ätz. Den ganzen Scheiß alleine durch einen langen Gang und nach unten zum Auto schleppen. Der Tag fängt ja gut an.

Ich fahre in windeseile zum Mercedes-Museum. Treffpunkt um 8 Uhr mit Thomas und Alecs. Ich bin eine ¼ Stunde früher da. Alecs ist auch schon da. Wir bereiten uns auf den Dreh vor. Plötzlich wird alles sehr hektisch. Die Fahrer kommen, es werden Interviews gemacht an allen Ecken und Enden. Es ist erstaunlich wie viele diese neuen HDV-Kameras mit dabei haben und selbst filmen. Plötzlich soll Alecs mit dem Hauptauto, eine G-Klasse wie unsere, in dem René Metge, der die Route geplant hat, mitfahren und dort drehen. Alles muss schnell gehen, denn der ganze Tross setzt sich in Bewegung. Es ist ein Helikoptershot vorgesehen. Der Helikopter ist schon ein paar Mal für das Gruppenfoto über unseren Köpfen hinweg geflogen und wartet darauf die Fahrzeuge auf der Autobahn zu filmen. Alecs bekommt von mir die kleine DVCAM-Kamera P 150 und er sprintet zu Renés Fahrzeug und springt rein. Alle anderen folgen diesem Auto. Ich packe die Kamera in unser Auto, verstaue mein Tongedöns und hole die Walkies raus um wenigstens mit Thomas in Kontakt zu bleiben. Wir fahren beide los und überholen den ganzen Tross der durch Bad Cannstatt auf dem Pragsattel unterwegs zur Autobahn ist. Wir fahren wie die Wilden an René vorbei um nicht im Bild zu sein wenn der Heli wider auftaucht. Die Luftaufnahmen erstrecken sich bis zur Abfahrt nach Nürnberg auf der Höhe von Heilbronn. Ab dann fahren alle frei und geben Gas. Das Mittagessen wartet in Bayreuth 😉

Thomas und ich schließen auf René auf um Alecs wieder mit an Bord zu nehmen.

Wir drehen dann wieder Shots von dem Bluetec in und um Bayreuth. In Bayreuth am Mittagstreffpunkt sind wir wieder die letzten, aber wenigstens nicht so spät dran wie am Vortag. Nach einem kurzen aber leckeren Mittagessen fahren wir wieder auf die Autobahn Richtung Berlin und machen wieder ein paar Aufnahmen vom Bluetec aus dem Kofferraum.

In Berlin sind wir dann um 20 Uhr. Unser Hotel ist das Radisson SAS direkt in der Berliner Innenstadt am Fernsehturm. Luxus pur. In der riesigen Lobby ist ein ca. 15m hohes zylindrisches Aquarium auf das man von allen Innenzimmern aus sehen kann. Man fühlt sich wie unter Wasser. Mal sehen wie es sich „unter Wasser“ denn so schläft? Bestimmt tief und fest. Zzzzzzzzzzzzzzzzz

Route Stuttgart – Berlin

5. Tag

DREHTAG 04

23. Oktober 2006 (Deutschland, Polen)
Berlin – Warchau   700 km | 1. Etappe
Gesamtkilometer: 3.050

Neben den Fischen aufgewacht und schnell in die Dusche gehüpft. Dann mit René Metge gefrühstückt.

Mitten unter den Linden, schräg gegenüber vom ehemaligen Palast der Republik standen Alecs und ich wieder mit unserem „Mobile Home“. Erst mal wieder alle Kisten aufs Dach hieven. Festzurren und fertig ist die ganze Chose. Jeden Morgen wieder die halbe Stunde Training. Solange dauert es das Gepäck aus den Zimmern und aus dem Auto wieder drehbereit aufs Dach zu packen. Wir haben noch auf Thomas gewartet und sind dann zum Mercedes-Zentrum gefahren bei dem die Abfahrt aller Teilnehmer stattfindet. Unser heutiger Journalist kam aus Belgien. Selbstverständlich habe ich dann als Dolmetscher fungiert und wir haben im Laufe des Tages wieder viele Bilder gemacht. Heute war der erste „ernste“ Grenzübergang geplant. Kurz vor der polnischen Grenze habe wir uns mit anderen E-Klassen getroffen und der G-Klasse von Raffael und David die den Kamerakran auf dem Dach haben. Ich vorweg über die Grenze, Dann Raffael mit dem Kran und dann ein halbes dutzend E-Klassen hinterher die von der Krankamera während der Fahrt gefilmt wurden. Danach ging es quer durch Polen nach Warschau, hauptsächlich über Bundesstraßen. Bei dem Zwischenstopp treffen wir noch auf alle Teilnehmer. Am Bambi-Auto wird mit Eva Padberg noch ein Fotoshooting veranstaltet. Wir werden immer schneller und pünktlicher. Als wir schnell das Mittagessen verputzen sind aber die meisten wieder weg.

In Warschau selbst ging es wieder zum dortigen Mercedes-Zentrum, dass sein 10jähriges Jubiläum mit einer großen Party feierte und die Teilnehmer zum mitfeiern eingeladen hat. Das Hauptevent verpasst, drehen wir noch einen Ansager für unseren Journalisten und sind dann zum Hotel Victoria in die Innenstadt gefahren. Hundemüde habe ich mich ins Bett geschmissen als mir einfiel, dass ich noch ein Walkie Talkie im Auto vergessen hatte. Also wieder aufstehen, anziehen und Walkie holen um es zu laden. Kaum war ich wieder im Bett klingelt das Telefon. David war dran. Die Autos sind vorm Hotel doch nicht sicher sie müssen umgeparkt werden. Also wieder aufstehen, anziehen, und wieder runter das Auto umparken. Bis alles erledigt war, zeigte die Uhr auch schon 0:30 und um 6 muss ich wieder raus…

Doch das ist eine andere Geschichte.

Route Berlin – Warschau

6. Tag

DREHTAG 05

24. Oktober 2006 (Polen, Littauen)
Warschau – Vilnius   600 km | 1. Etappe
Gesamtkilometer: 3.650 km

Heute aufzustehen war zäh. Seit Tagen nur kurze Nächte. Heute fahren wir vom Markt-Platz in Warschau ab. Gestern habe ich bei Nacht von Warschau nichts mitbekommen. Heute Morgen sehen wir auch nur diesen Platz wo alle 36 E-Klassen aufgereiht wurden. Die Teilnehmer werden mit Shuttlebussen vom Hotel zum Start gefahren und steigen in Ihre Autos. Vorher machen wir noch ein paar Interviews mit den Teilnehmern.

Für uns werden 8 E-Klassen vorbereitet, die uns durch Warschau folgen sollen während wir sie filmen. Im ersten Auto ist Johannes Reifenrath, Leiter der Globalen Kommunikation Mercedes Car Group. Bloß keinen Mist bauen! Und prompt verfahr ich mich. Navi hier, GPS da, Roadbook zeigt in die andere Richtung. Alecs, der im „Auto-Dolly“ moves haben will und aus dem CB-Funk quäkt es irgendetwas auf Chinesisch! Aber kein Problem. In aller Ruhe wieder verkehrsgerecht (Chef schaut zu!) wenden und wieder auf den richtigen Kurs fahren. Auf einer Brücke schaffen wir es Straßenbahn und E-Klassen auf eine Höhe zu bringen, rechts der Fluss und im Hintergrund die Skyline von Warschau. Der Schuss hat sich gelohnt 😉

Auf dem Weg sind wir im vorderen Pulk der Teilnehmer und fahren immer wieder drehend an Teilnehmer vorbei. Schöne Fahrten unter bunten Herbstlaubbäumen ist das Ergebnis. Leider schlägt das Wetter um und es fängt mittags an zu regnen. Nach der Mittagspause sind wir wieder ganz hinten dran, da wir filmen wie die letzten von der Pause wieder wegfahren.

Wir haben Glück und erwischen noch ein paar Autos am Grenzübergang Polen – Litauen. Dank der Wahnsinnsorganisation von Mercedes brauchen wir nur unsere Pässe zeigen und können weiterfahren. Keiner will unser Fahrzeug sehen. Und am Grenzübergang umher springen und drehen wäre z.B. zwischen Deutschland und Schweiz völlig utopisch. Hier kein Problem.

Danach kommen ca. 250 km bei Regen und Dunkelheit und zum Teil schlechten Landstraßen nach Vilnius. Wieder sehen wir nichts von Vilnius. Vielleicht sehen wir morgen mehr.

Jetzt lass ich mich ins Bett fallen. Dank Zeitverschiebung haben wir eine Stunde verloren. Anstatt dass es wie in Deutschland 23 Uhr ist, haben wir hier schon Mitternacht und mir bleiben mal wieder nur 6 Stunden Schlaf…

Route – Warschau – Vilnius
« Ältere Beiträge